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Channel: Bonsai-Pflege und Baum-Gestaltung als Hobby » crassula ovata
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Sukkulenten für die Gestaltung als Bonsai?

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Bereits seit über zwanzig Jahren beschäftige ich mich Kakteen und anderen Sukkulenten.

Andere Sukkulenten nennt man Pflanzen die ähnlich wie Kakteen Wasser speichern können. Hierzu zählen eingige Pflanzenfamilien.

Bekannte Arten sind hier Euphorbia, Crassula, Sedum, Sempervivium und noch einige weitere.

Heute geht es mir in erster Linie um Sukkulenten die sich zur Gestaltung als Bonsai eignen. Ein vollständiger Überblick würde allerdings den Rahmen eines Blogartikels sprengen, da es weit über 1000 verschiedene Sukkulenten gibt. So werde ich mich auf einen Einblick und leicht erhältliche Pflanzen beschränken.

Viele Sukkulenten fallen auf Grund ihres kleinen und kriechenden Wuchses bereits aus. So bleiben nur noch strauchig wachsende Sukkulenten über.

Sehr weit verbreitet sind auch in unseren Wohnungen Pfennigbäume und Jadebäume. Beide sind sehr ähnlich und unterscheiden sich dennoch etwas.

Crassula ovata – Geldbaum als Bonsai

Sicherlich ist der Pfennigbaum eine sehr bekannte und weit verbreitete Zimmerpflanze?

Crassula ovata

Außer zuviel gießen kann man bei dieser Pflanze kaum etwas falsch machen. Wenn man dem Pfennigbaum im Sommer einen sonnigen Platz im Freien bietet wächst er prächtig und verfärbt seine Blattränder mit einem schönen rot.

Man braucht ihn nicht drahten. Die Gestaltung erfolgt in erster Linie durch Schneiden. Beim schneiden ist lediglich zu beachten, daß die Pflanze auf den nächsten Ast- oder Stammring zurück trocknet.

Vom Crassula ovata gibt es einige Varianten und Zuchtformen mit unterschiedlichen Blattfärbungen und Panaschierungen. Damit diese nicht verloren gehen, ist immer ein sehr sonniger Standort erforderlich. Da dies in unseren Breitengraden im Winter meist sehr schwierig ist, können diese in der kalten Jahreszeit diese Besonderheit verlieren.

Vom Crassula ovata gibt es auch eine Varietät minor. Die Pflanze wächst kleiner. Die Blätter sind auch kleiner. Somit eignet sich diese Pflanze sehr gut für noch kleinere Bonsai. Man kann damit leichter eine feinere Verzweigung aufbauen.

Crassula sarcocaulis als Bonsai

Ein weiterer Crassula der sich gut zur Gestaltung zum Bonsai eignet. Jungpflanzen haben noch recht flexible Äste. Erst im Alter stabilisieren sich die Äste bzw. der Stamm. Da die Blätter und Äste zum Licht streben, ist auch bei sonnigem Stand ein häufiges drehen der Pflanze notwendig.

Crassula sarcocaulis

Die Pflanze ist recht frostrestistent. Bis zu 12 Grad Minus soll die Pflanze bei trockenem Substrat aushalten.

Vom Crassula sarcocaulis gibt es zwei Natur-Varietäten die im Handel meist nicht unterschieden werden! So kann der Habitus im Vergleich zu dem Foto variieren. Die Pflanze auf dem Foto ist eine Crassula sarcocaulis ssp. sarcocaulis. Neben dieser gibt es noch eine kleinwüchsigere Crassula sarcocaulis ssp. rupicola mit kleineren und länglichen Blättern.

Es eignen sich aber beide Varietäten zur Gestaltung als Bonsai. Ich teste derzeit die Gestaltungsmöglichkeiten des Crassula sarcocaulis ssp rupicola mit vier Jungpflanzen. Über konkretere Erfahrungswerte werde ich wohl erst in ein paar Jahren berichten können.

Jadebaum – Portulacaria afra als Bonsai

Auch der Jadebaum hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Geldbaum. Im Volksmund wird er auch manchmal Geldbaum genannt.

Allerdings hat er wesentlich kleinere Blätter als der Geldbaum. Aber genau das macht ihn für die Gestaltung zum Bonsai sehr interessant. Da auch der Jadebaum sehr pflegeleicht ist würde ich ihn als eine ideale Einsteigerpflanze bezeichnen.

Wenn er im Sommer im Freien steht, entwickelt er sich prächtig.

Aeonium als Bonsai

Das Aeonium ist wohl mehr als Zimmerpflanze bekannt? Die meisten Arten stammen von den kanarischen Inseln und Nordafrika. Es gibt im Handel aber auch einige Zuchtformen.

Eine davon versuche ich seit einigen Jahren zum Bonsai über einen Stein zu gestalten:

Aeonium Juli 2011

Allerdings sieht solch ein Aeonium nicht wie ein klassischer Bonsai aus. Aber gerade das mancht für mich den Reiz aus, daraus etwas Bonsai-artiges zu gestalten. Allerdings wachsen diese Pflanzen nicht so schnell. Zumindest nimmt die Stammverdickung nicht so schnell zu. Also braucht man etwas Geduld bis etwas Vorzeigbares entsteht. Aber Geduld sollte man als Bonsaigestalter sowieso haben.

Jedes Jahr kommt die Pflanze meinen Wunschvorstellungen näher.

Aeonium gibt wie auf dem Foto strauchig wachsend. Aber auch die Arten die einen einzelnen Stamm mit Rosette bilden können durchaus zu einem bizarren Aeonium-Wald gestaltet werden?

Pflege von Sukkulenten

Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit Kakteen und anderen Sukkulenten. Zur Bonsaigestaltung eignen sich von diesen Überlebenskünstlern allerdings erstaunlich wenige Pflanzen.

Ist aber auch logisch, da die meisten Sukkulenten relativ klenwüchsig oder strauchig wachsen um möglichst wenig Wasser verdunsten zu müssen. Sicherlich gibt es über die vier genannten auch noch weitere für die Bonsaigestaltung geeignete Arten?

Die Pflege ist bei den meisten Arten relativ einfach. Im Sommer hell und sonnig. Im Winter kühler und trocken.
Im Sommer wird bei den meisten Arten gegossen, nachdem das Substrat abgetrocknet war. Gedüngt wird mit Kakteendünger, damit die Pflanzen ihren natürlichen Wuchs behalten.
Im Winter werden die meisten Sukkulenten nicht gegossen bzw. bei milder Überwinterung reicht bei den meisten Arten eine kleine monatliche Wassergabe.

Wenn ihr weitere Sukkulenten kennt die man zum Bonsai gestalten kann, teilt sie mir bitte mit, damit diese Auflistung ergänzt werden kann.


Mein Bonsaijahr im Februar 2012

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Auch im Februar war bei mir ein rechter passiver Monat in punkto Bonsai.

So waren auch die Februar-Artikel weniger praxisbezogen und haben sich mehr mit verschienden Überlegungen und Fragen beschäftigt.

Da helfen auch meine sukkulenten Indoor-Bonsai nicht über die passive Winterzeit, da an diesen Pflanzen im Winter auch wenig zu machen ist.

Lediglich ein Gießen alle vier Wochen, damit sie nicht zuviele Blätter verlieren.

Und nach unserem Winter sehen die meisten Sukkulenten relativ mitgenommen und ärmlich aus. Bei ein paar Stunden Tageslicht im Winter fehlt diesen Pflanzen doch einiges an Licht. Und am Fenster wo sie überwintern neigen sie auch meist zu einem einseitigen Wachstum. Manche vergeilen sogar leicht. Inbesondere meine jüngsten Crassula sarcocaulis mögen die relativ warme Überwinterung überhaupt nicht. Aber zum kühlen überwintern habe ich derzeit keine Möglichkeit.

Auf dem Balkon ist noch Baustelle. Einen Garten haben wir nicht. Auf der anderen Seite führt diese warme Überwinterung zu einer leichten Verdickung des Stammes und einzelner Äste. So gesehen könnte es dennoch einen kleinen Entwicklungsvorteil bringen? Und im nächsten Winter dürfte ich sie auf dem Balkon überwintern können.

Die Crassula ovata sind da pflegeleichter. Obwohl ich diese an einem Nordfenster stehen habe, halten sie sich hervorragend. Zwar schrumpeln die älteren Blätter aber sie sehen noch recht fit aus. Alle paar Wochen muß man sie drehen, da auch sie irgendwann zum Licht wachsen.

Meine beiden Aeonium haben sich bisher auch recht gut gehalten. Blattverlust der alten Blätter mangels Wasser ist über den Winter normal. Der ältere Aeonium, welchen ich über einen Stein wachsen lassen will, hat für die Art bereits eine gute Stammdicke erreicht. Im April – Mai wird der Wurzelballen überprüft und eventuell korrigiert. Mal sehen wie viele Sommer noch erforderlich sind, damit er vom Trainigstopf in eine Bonsaischale wechseln kann?

Über meine Outdoor-Bonsai gibt es derzeit leider nichts zu berichten. Diese stehen im noch im Garten meines Vaters. Gestern habe ich einen Tag Urlaub genommen um nach fast einem halben Jahr mal wieder meine Kleinen zu sehen:

Bonsai im März 2012

Über die durchgeführten Arbeiten werde ich in den nächsten Tagen berichten.

Crassula ovata Bonsai bekommt eine neue Bonsaischale

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Vor knapp drei Jahren habe ich über über die Erstgestaltung des Crassula ovata berichtet.

Damals gab es für ihn eine runde Schale.

Für viele Bonsaipuristen war es wohl noch zu früh für eine Bonsaischale?

Bei vielen Bonsaigestaltern hat dieser Baum auch noch nicht die Bezeichnung Bonsai verdient. Alter und Reife und Feinverzweigung sind noch zu jugendlich.

Also hatte ich vor, den Crassula beim anstehenden Umtopfen in einen größeren Topf zu pflanzen. Nach über zwei Jahren war es gar nicht so einfach den kleinen aus der Bonsaischale zu bekommen.

Das Wurzelwerk war sehr verfestigt und ich habe eine gute halbe Stunde benötigt um mit einem Holzstäbchen und einer Wurzelkralle das Substrat zu lockern, ohne dabei Wurzeln oder Bonsaischale zu beschädigen.

Vor dem Umtopfen sah der Pfennigbaum wie folgt aus:

Crassula ovata nach dem Winter

Die Blätter sind durch reichliche Düngung im letzten Sommer relativ groß geworden. Dafür hat sich die Verzweigung verbessert. Optimal ist sie aber noch nicht.

Crassula ovata vor dem Umtopfen

Nach dem Austopfen fand ich einen sehr schönen Nebari, der sich in der kleine runden Schale sehr gut entwickelt hat. Die Wurzeln wachsen alle sehr schön sternförmig nach außen und sind zum Großteil recht fein. Die dickeren Wurzeln habe ich zurück geschnitten, damit die dünneren an Dicke aufholen können.

Auf Grund des gut entwickelten Wurzelballens entschied ich mich für eine neue Bonsaischale. Da ein Ast nach außen gewachsen ist fand ich eine ovale Bonsaischale ganz passend.

Da dieser Crassula im Winter neben den Aeonium mit Schildlausbefall stand, habe ich die sowieso viel zu großen Blätter sicherheitshalber entfernt. Die kleineren Blätter an den gewünschten Stellen habe ich belassen. Den Stamm, die Äste und die restlichen Blätter habe ich nach Schildläusen abgesucht. Gefunden habe ich an dieser Pflanze zum Glück keine. Sicherheitshalber gab es noch ein Systemgift in Form eines Düngestäbchen ins Substrat.

Crassula ovata in ovaler Bonsaischale

Der Baum wurde nicht mittig, sondern etwas versetzt eingepflanzt, damit er nicht so langweilig wirkt.

Crassula ovata in neuer Bonsaischale

Gegossen wird erst in zwei Wochen. Der Baum steht nur auf dem Westbalkon und erhält ab 12 Uhr volle Sonne, damit sich bald der Neuaustrieb zeigt. Schaun wir mal wo nach dem kräftigen Blattschnitt neue Blätter entstehen?

Umtopfen vom zweiten Pfennigbaum (Crassula ovata)

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Der zweite Pfennigbaum (Crassula ovata) ist ein Steckling vom älteren Exemplar.

In 1 1/2 Jahren hat er sich im Teichtopf bereits prächtig entwickelt. In Größe und Umfang und Laubfülle hat er seine Mutterpflanze, die in einer Bonsaischale steht, bereits erreicht. Lediglich in der Stammdicke fehlt ihm noch etwas an Volumen.

Aber mit der Entwicklung bin ich sehr zufriden. Klein aber fein.

Da der Teichtopf inzwischen zu klein ist, war Umtopfen angesagt:

Pfennigbaum im Teichtopf

Da der Pfennigbaum im Winter neben dem mit Schildläusen befallenen Aeonium stand, habe ich einige befallene Blätter entfernt. Um eine klarere Struktur zu schaffen, habe ich den Baum kurzerhand entlaubt.

Pfennigbaum nach dem Rückschnitt und Umtopfen

Nun darf er sich etwa zwei Wochen erholen und bekommt dann sein erstes Gießwasser ab und wird in die volle Sonne gestellt, damit er feine und kleine neue Blätter entwickeln kann. Das Pflänzchen ist aber noch in der Grundentwicklung. Aus dem ursprünglichen zweistämmigen Bäumchen kann ich mir auf Grund eines dritten jungen Triebes auch einen dreitstämmigen Pfennigbaum vorstellen?

Aber nun darf er erst einmal in einem großen Kunststofftopf wachsen. Mal sehen wie er sich in den nächsten zwei Jahren entwickelt hat?

Zwei kleine Crassula ovata var. minor wurden umgetopft

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Vor einigen Jahren habe ich im Sukkulentenfachhandel einen kleinen Crassula ovata var. minor gekauft.

In meinen Bonsai-Anfängen fand ich diese kleinwüchsige Pflanze ganz niedlich und war der Überzeugung, das sie sich ganz gut zur Gestaltung von Bonsai eignen würde?

In meinem anfänglichen Übereifer habe ich die ungestaltete Pflanze auch gleich in eine kleine Bonsaischale getopft.

Zwei gerade Stämme sahen aus wie zwei in die Schale gerammte Stengel. Kein Schwung im Stamm oder den Ästen war erkennbar. So sieht kaum ein Bonsai aus. Der einzige Vorteil der kleinen Shohinschale war die Entwicklung winziger Blätter die sich in der Sonne rötlich gefärbt haben.

Im letzten Jahr habe ich ihn in eine geräumige Kunststoffschale getopft, damit er sich erst einmal kräftig entwickeln kann.

kleiner Crassula ovata var. minor

In dem Topf hat er sich gut entwickelt. Aber da geht noch mehr. Zwischen beiden Stammansätzen gab es ein Loch. Dieses ist durch das Dickenwachstum nun fast ausgefüllt. In ein oder zwei Jahren wird auch dieser Schönheitsfehler beseitigt sein.

Damit das Bäumchen noch mehr zulegen kann habe ich ihn in einen geräumigen Teichtopf umgetopft. Ein Ableger hat in solch einem Teichtopf im letzten Sommer die Mutterpflanze in allen Belangen überholt! Und das in nur einen Sommer.

Deswegen gibt es nun den Turbotopf und über den Sommer reichlich Düngung und Wässerung. Dazwischen läßt man das Substrat aber immer abtrocknen.

kleiner Crassula ovata var. minor nach dem Umtopfen

Aus dem Rückschnitt habe ich ein paar Stecklinge gemacht. Diese werden in trockenes mineralisches Substrat gesteckt und in eine schattige aber warme Ecke gestellt. Je nach Wetter dauert es ein paar Wochen bis sie angewurzelt sind. Erst dann wird gegossen. Vorher würde Wasser zur Fäulnis führen.

Mal sehen wie sich der kleine nun im Teichtopf entwickelt?

Der zweite Crassula ovata var. minor ist ein ehemaliger Steckling des obigen, welcher nun seit knapp zwei Jahren im Teichtopf kultiviert wurde.

kleiner Crassula ovata var. minor Steckling

Wie man auf dem Foto sehen kann hat er sich im letzten Sommer hervorragend entwickelt. Die Blätter sind teilweise so schwer das sich der Stamm zur Seite neigt! Deswegen habe ich einen Aludraht als leichte Stütze frei um den Hauptstamm gedrahtet.

Zu allem Überfluß sind einige Schildläuse auf den Geschmack dieser Pflanze gekommen. So entschloß ich mich, mit dem Umtopfen die Pflanze von allen Blättern zu befreien und einen gezielten Gestaltungs-Rückschnitt vorzunehmen.

kleiner Crassula ovata var. minor umgetopft

Mit etwas Aludraht wurde der Kleine in die gewünschte Grundform gebracht. Damit er weiterhin kräftig wachsen kann, erhielt er einen recht großen Kunststofftopf. Mit dem Neuaustrieb dürften die Blätter etwas kleiner als zuletzt sein? Ich hoffe das dadurch das Gewicht nicht zu hoch ist, das sich die Äste oder der Stamm verbiegt? Aber vielleicht stabilisieren sich der Stamm oder die Äste mit fortgeschritteneren Alter? Das werden die nächsten Jahre zeigen.

Crassula ovata Monate nach starkem Blattschnitt

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Im Mai habe ich meine sukkulenten Bonsai-Kandidaten umgetopft und zum Grossteil in Form geschnitten.

Der Rückschnitt erfolgte recht radikal. Aber daraus sollen ja auch irgendwann mal Bonsai werden.

Heute und in den nächsten Tagen möchte ich euch zeigen, wie sich die Bäumchen in den letzten Sommermonaten entwickelt haben.

Alle Sukkulenten stehen bei mir ab Mai bis ca. Oktober auf einem sonnigen Westbalkon. Ab Mittag gibt es pralle Sonne. Als Substrat verwende ich überwiegend mineralische Mischungen aus Lavalit und Bims. Etwas organische Erde oder Anzuchterde ergänzen das Substrat. Da die Pflanzen aber auch dem Regen ausgesetzt sind, sollte man diesen Anteil gering halten, da sonst bei längeren Regenphasen Staunässe und Fäulnis entstehen könnte.

Heute zeige ich meinen ältesten Crassula ovata. Nach dem Umtopfen und Blattschnitt sah er Anfang Mai wie folgt aus:

Crassula ovata in ovaler Bonsaischale

Durch die Sonne und reichlich Regen sind jede Menge neuer Blätter entstanden:

Crassula ovata im Augsut

Crassula ovata im Augsut #2

Inzwischen ist er wieder grüner und belaubter. An einigen Schnittstellen kann man noch sehr gut die zurück getrockneten Stellen am Stumpf der Schnittstelle erkennen. Meist trocknet die Schnittstelle auf den nächsten Ring herunter. Deswegen immer etwas über einen Ring schneiden. An den Ringen entstehen danach die neuen Blätter. Manchmal auch an den Ringen darunter.

In den nächsten Jahren werde ich eine feinere Verzweigung aufbauen. Im nächsten Frühjahr werde ich, wenn im Winter Langtriebe enstanden sein sollten, auf zwei Ringe zurück schneiden. So sollte in den nächsten Jahren ein buschig wirkender Crassula entstehen.

Durch die Bonsaischale und das mineralische Substrat ist das Wachstum relativ langsam. Dadurch sollte eine feinere Verzweigung und auch kleinere Blätter erreichbar sein. Die großen Blätter sind die, welche im Mai nicht geschnitten wurden. Die neuen Blätter sind selbst nach Monaten noch kleiner. Gedüngt wird überwiegend mit Kakteendünger. Der beinhaltet weniger Stickstoff. Ein bis zweimal giesse ich im Sommer noch mit normalen sticktstoffbetonten Bonsai-Dünger.

Mal sehen wie sich der Kleine in den nächsten Jahre weiter entwickelt?

Drei Monate nach einem Blattschnitt – Crassula ovata #2

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Das ich eine Vorliebe für Crassula ovata habe, mag daran liegen, dass es meine erste Pflanze war, die ich in meiner ersten Wohnung hatte.

Ein Steckling von meiner Mutter entwickelte sich über 15 Jahre zu einer prächtigen Pflanze.

Wegen eines Umzuges habe ich die Pflanze damals verschenckt. Schade, denke ich heute. So habe ich mir vor einigen Jahren eine neue Pflanze gekauft.

Davon gibt es inzwischen auch einen Steckling. Dieser ist inzwischen im dritten Lebensjahr und soll mal ein Bonsai werden.

Im Frühjahr habe ich ihm einen Blattschnitt gegönnt, damit er eine reichlichere Verzweigung entwickelt. So sah er nach dem Blattschnitt aus:

Pfennigbaum nach dem Rückschnitt und Umtopfen

Lediglich an dem kleinen neuen Trieb habe ich die Blätter belassen, Vielleicht kann man daraus einen Bonsai mit drei Hauptstämmen gestalten? Falls doch nicht, dient er erst einmal dazu, das Nebari schneller zu verdicken.

Pfennigbaum mit Neuaustrieb

Es ist reichlich Neuaustrieb entstanden. Leider ist der obere rechte Ast komplett vertrocknet. Keine Ahnung warum? Normalerweise trocknet die Schnittstelle nur bis zum ersten Ring in der Rinde zurück. Vielleicht hat er zuviel Wasser nach dem Schnitt bekommen, sodass der Ast verfault ist oder durch einen Pilz befallen wurde?

Pfennigbaum mit abgestorbenen Ast

Auf jeden Fall ist er nun weg und die Pflanze sieht derzeit noch recht unausgewogen aus. Da kann auch der Neuaustrieb nur wenig kaschieren.

Aber das Hauptziel ist erst einmal eine schnelle Stammverdickung und ein möglichst gutes Nebari. Deswegen wird dieser Baum öfters stickstoffhaltiger gedüngt als die bereits weiter entwickelten.

In ein paar Jahren wird schon noch etwas brauchbares aus dieser Pflanze entstehen.

Wie hat sich mein zweiter Crassula ovata var minor entwickelt?

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Vom ersten Crassula ovata var. minor habe ich vor drei Jahren einen Steckling gezogen.

Diesen habe ich im letzten Jahr im Teichtopf und bei kräftiger Düngung durch Biogold und stickstoffbetonten Flüssigdünger kräftig gefüttert.

Schöne lange Triebe sind entstanden. Das ganze sah aber kaum nach Bonsai, sondern eher nach etas krautigem aus. Zudem waren die Triebe durch die zwar kleinen aber fetten Blätter sehr Kopflastig.

So haben sich die Triebe irgendwann zur Seite geneigt. Das Gewicht der schweren Blätter war die Ursache. Das hat man nun vom Powerwachstum durch hohen Stickstoffanteil. Sukkulenten vertragen das oft nicht bzw. es ergibt einen unnatürlich wirkenden Längenwuchs.

Dies war aber in dieser Entwicklungsphase egal, da der Schwerpunkt eine schnelle Stammverdickung war. Und die hat in dem einen Jahr spürbar zugelegt.

Damit der Baum eine Grundform bekommt, wurde er im Frühjahr in einen großen Kunststofftopf umgetopft und wurde stark zurück geschnitten. Da der Stamm nach sehr labil war, wurde dieser in eine grobe gewünschte Form gedrahtet:

kleiner Crassula ovata var. minor umgetopft

Nun hatte die Pflanze etwas mehr Schwung wie vor der Drahtung. Die Verzweigung passen im Verhältnis zur Baumhöhe auch halbwegs.

kleiner Crassula ovata var. minor mit Neuaustrieb

Nach drei Monaten Drahtung hat der Baum die Grundgestaltung angenommen. Ich war mir zu Beginn nicht sicher ob es funktionieren würde? Mal sehen wenn er stärker belaubt sein sollte, ob er in Form bleibt?

Da ich wenig gedüngt habe haben sich reichlich kleine Blätter entwickelt. In den nächsten Jahren soll die Feinverzweigung aufgebaut werden. Die Grundgestaltung gefällt mir schon einmal ganz gut. Mit neuem Austrieb am Stamm oder den Ästen hält er sich noch zurück. Da könnte es für meinen Geschmack noch ein paar weitere Äste geben. Was nicht ist kann ja noch werden.


Mein Bonsaijahr im September 2012

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In diesem Jahr hatte ich drei Bonsaiausstellung besucht.

Dort habe ich auch eifrig die ausgestellten Bonsai fotografiert.

Je nach Lichtverhältnissen mit ganz unterschiedlich guten Erfolgen.

Darunter waren auch einige Pflanzenarten die bisher in den Pflegeanleitungen hier im Blog fehlen.

Nun ist es endlich Zeit diese hier im Bonsaiblog mit Pflegeanleitung zu ergänzen.

So kamen Pflegehinweise über die folgenden Pflanzenarten dazu:

Weitere Pflegeanleitungen sind in Vorbereitung und werden folgen.

Und einige der jüngeren Bonsaifotografien habe ich in die bereits bestehenden Pflegeanleitungen eingefügt. So sind nun einige Pflanzenportraits nun mit Foto wesentlich anschaulicher. Und bei denen mit mehreren Fotos wird die mögliche gestalterische Vielfalt besser aufgezeigt.

Natürlich habe ich mich auch praktisch mit meinen Bonsai auf dem Balkon beschäftigt. Die im Sommer gemachten Neuanschaffungen haben sich prächtig entwickelt. Diese habe ich mir mal wieder näher betrachtet und den Entwicklungsstand fotografisch fest gehalten.

Crassula als Bonsai

Die neue ovale Schale passt sehr gut zu diesem Crassula-Bäumchen. Logischerweise wächst er in der Schale auch relativ langsam. Da der Stamm aber bereits dick genug ist, lasse ich mir beim Kronenaufbau ruhig etwas Zeit. Ein oder zwei Sommer wird es schon dauern bis er wieder schön dicht sein wird.

Crassula minor als Bonsai

Diesen Ableger eines Crassula ovata var. minor hatte ich im vergangenen Jahr mit viel Kakteendünger und wässern regelrecht gemästet. Die Folge war, dass sich die Kopfstücke auf Grund des hohen Gewichtes nach unten geneigt haben. In diesem Frühjahr gab es die erste Grundgstaltung und eine Drahtung für die Grundform.

Auf Grund einiger Regentage haben sich die jüngeren oberen Blätter wieder kräftig mit Wasser gefüllt und der Hauptstamm neigt sich bereits wieder etwas zur Seite. Bei dieser Varietät sollte man nicht so viel wässern, da sie sonst durch das Gewicht der Blätter aus der Idealform gerät. Ich hoffe das mit dem Alter der Stamm und die älteren Äste irdenwann stabiler werden? Mal sehen ob daraus mal ein vorzeigbarer Bonsai wird?

Portulacaria afra als Bonsai

Ganz anders verhält sich der Portulacaria afra. Gut, den habe ich bereits als gut gestalteten Bonsai gekauft. Über den Sommer habe ich ihn zweimal in Form geschnitten. Inzwischen stellt er auf Grund der kühlen Nächte sein Wachstum ein. Demnächst wird es Zeit ihn ins frostfreie Winterquartier zu bringen. Aber solange es noch ein paar sonnige Herbsttage gibt, darf er diese im Freien geniessen. Der kleine Baum macht mir sehr viel Spass! Diese Art kann ich jedem Anfänger empfehlen!

Wie sich die anderen Jung-Bonsai entwickelt haben, werde ich euch in den nächsten Tagen berichten.

Ein erster Versuch in Richtung Bonsai?

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Vor einer Woche habe ich mal wieder ein Mail mit ein paar Fotos erhalten.

Conny möchte aus ein paar Stecklingen von einem Crassula ovata einen Bonsai gestalten.

Logisch dass man zu Beginn sich viele Gedanken macht, was als nächstes zu tun wäre.

Aber lest selber was Conny mir geschrieben hat:

Hallo Bernd,

würde auch gerne mal ausprobieren aus einem Crassula ovata einen Bonsai zu gestalten. Bin aber totale Anfängerin, bevor ich aber irgendwas abschneide würde ich mir gerne deine Meinung anhören bzw lesen.

Schicke dir drei Bilder und hoffe du kannst mir helfen?
Muss ich die beiden auseinander pflanzen?
Bleiben die Blätter am entstehenden Stamm dran oder muss ich sie jetzt schon abknipssen?

LG
Conny

Crassula Stecklinge von Conny

Nahaufnahme Crassula Stecklinge von Conny

Mass Crassula Stecklinge

Darauf habe ich wie folgt geantwortet:

Hallo Conny,

es kommt darauf an was du gestalten möchtest?
Wenn du einen oder zwei einstämmige Bonsai gestalten möchtest, pflanze die beiden Stecklinge in zwei verschiedene Töpfe.
Willst du später einen Doppelstamm können beide so bleiben wie sie jetzt sind.

Damit daraus mal ein Bonsai wird werden sicherlich drei bis fünf Jahre vergehen.

Jetzt solltest du erst einmal schauen das er schnell wächst.
Im Sommer regelmässig giessen und 1-2 monatlich düngen.
Je mehr Stickstoff der Dünger hat, desto schneller wächst der Geldbaum.
Wenn der Stamm in ein paar Jahren dicker und verholzt aussieht kann man sich überlegen ob jetzt der Zeitpunkt für eine Bonsaigestaltung gekommen ist.
Wenn ja, wird einfach auf die gewünschte Höhe zurück geschnitten.
Am besten im Frühsommer, so ab Mai – Juni.
Danach sonnig oder hell stellen, damit sich schnell ein neuer Austrieb bildet.
Es dauert dann ein bis zwei weitere Jahre bis die Baumkrone mit neuem dichten Laub entwickelt worden ist.

Schönes Wochenende
Bernd

Prompt kam die folgende Antwort von Conny:

Hallo Bernd,

danke für die schnelle Antwort.
Werde sie in getrennten Töpfen erstmal groß ziehen ;-)

Muss ich jetzt schon die Blätter und den kleinen Seitentrieb am späteren Stamm lösen????

Danke nochmal und ein schönen Rest-Sonntag

Conny

Die Blätter kann man an erst einmal an der Pflanze lassen, damit sie schneller wachsen kann. Lediglich neue Äste an ungewünschten Stellen kann man entfernen, damit später keine oder nur kleine Schnittwunden enstehen. Solange der Baum in die Höhe wächst, werden die untersten Blätter irgendwann von alleine vertrocknen und abfallen, da sich darüber bereits neue gebildet haben.

Conny hat mir freundlicherweise die Genehmigung erteilt, den Schriftverkehr hier zu veröffentlichen.

Ich möchte diese Pflanze als Beispiel zeigen. Viele erfahrene Bonsaibesitzer und Gestalter werden darüber nur müde lächeln. Dabei vergessen sie, dass bei vielen Bonsaifans so die Leidenschaft für Bonsai angefangen hat.

Auch bei der Wahl eines Pfennigbaumes kann man kaum grosse Fehler bei der Pflege machen, da diese sehr robust sind und viele Pflegefehler locker wegstecken.

Wenn Conny ihren Crassula die ersten Jahre konsequent wachsen lässt und danach auf die gewünschte Größe zurück schneidet, kann daraus in 3 bis 7 Jahren ein Bonsai, ähnlich wie dieser werden:

Bonsai Crassula

Den Weg zu dieser Bonsai-Gestaltung habe ich vor einigen Jahren hier im Blog beschrieben.

Zum Schluss möchte ich noch einmal auf die Frage in der Überschrift: “Ein erster Versuch in Richtung Bonsai?” zurück kommen.

Ein klares ja!

Conny hat den ersten Schritt auf dem Weg zu einem oder sogar zwei Bonsai gemacht.
Bis zum Ziel werden aber noch ein paar Jahre vergehen.
Mich würde es sehr freuen, wenn ich irgendwann das Ergebnis Bonsai hier im Blog präsentieren dürfte?

Wenn ihr noch weitere Tipps für Conny habt, könnte ihr diese hier gerne als Kommentar ergänzen.

Entwicklungsstadien einiger Sukkulenten-Bonsai

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Der Grossteil meiner Sukkulenten, welche seit mehr oder weniger Jahren zum Bonsai gestaltet werden, sind noch in der Grundgestaltungsphase.

In dieser Grundgestaltungsphase lasse ich sie erst einmal kräftig wachsen, damit sich eine kräftiger Stamm und Stammansatz bilden kann.

Wenn der dann die gewünchste Dicke hat kommen diese Pflanzen in ihre erste Bonsaischale.

Diese Entwicklungsphase hat mein ältester Crassula ovata bereits hinter sich und befindet sich nun im vierten Jahr in einer Bonsaischale.

In der ersten Bonsaischale sah er wie folgt aus:

Bonsai Crassula

Schon ganz nett anzuschauen. Aber solch eine Pflanze wächst halt weiter. Und ein radikaler Blattschnitt führte zu einer veränderten Grundform. Also musste eine etwas geräumigere Schale her. In dieser hat sich der Baum auch im letzten Jahr ganz ordentlich entwickelt.

In diesem Frühjahr sah der Baum wie folgt aus:

Crassula ovata Bonsai 2013

Bereits im ersten Sommer in der neuen Bonsaischale wirkt er dichter belaubt. In diesem Sommer soll er noch buschiger wirken. Sicherlich werden auch die Äste länger und dicker werden. Mal sehen wie er sich nun weiter entwickeln wird?

Ein weiterer Crassula ovata ist bereits im dritten Jahr im Teichtopf. Ein Steckling vom obigen. Der hat fast schon eine Stammdicke wie der obige. Aber der darf ruhig noch etwas dicker und grösser werden.

Zwei Crassula ovata var. minor sind ebenfalls auf Wachstumkurs in einem Teichtopf oder geräumigen Topf. Drei weitere Stecklinge aus dem letzten Jahr sorgen für neuen Nachwuchs.

Von den ursprünglichen vier Crassula sarcocaulis sind drei im Winter erfroren. Einer hat den Frost schwer geschädigt überlebt und zeigt nun reichlichen Neuaustrieb:

Crassula sarcocaulis Bonsai 2013

Andere Seite Crassula sarcocaulis Bonsai 2013

Ich weiss, die Pflanze ist noch weit entfernt von einem Bonsai. Am besten gefällt mir die Bonsaischale!
Als Akzentpflanze könnte der kleine Strauch aber durchaus eine gute Figur machen. Die jetzige Form erinnert mich an einen Thymian-Strauch. Für einen Bonsai darf er aber noch dicker am Stamm werden. Dafür sollte ich ihn wohl besser in einen grösseren Topf umtopfen. Derzeit bin ich aber erst einmal froh, dass er den Frost überstanden hat. Ein weiterer Steckling aus dem Vorjahr hat den Frost ebenfalls überstanden. Aber der ist noch dünner.

Die Triebe unterhalb der Verzweigung habe ich bereits entfernt und Stecklinge daraus gemacht. Sicher ist sicher ;-)

Da muss ich mich wohl bei beiden Crassula sarcocaulis noch ein paar Jahre in Geduld üben?

Ein Crassula ovata Bonsai nach sechs Jahren Gestaltung

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Von vielen erfahrenen Bonsaigestaltern werden Sukkulenten wie der Pfennigbaum (Crassula ovata) nicht als echte Bonsai angesehen.

Zum Glück denken da nicht alle so.

Auch vom Crassula ovata gibt es durchaus einige prächtige Exemplare, die sich nicht vor anderen grossartigen Bonsai verstecken müssen.

Auf Ausstellungen in Deutschland habe ich bisher den Crassula ovata nur als Shohin oder jämerliche Beistellpflanze gesehen. Eigentlich schade, da diese Pflanze sehr pflegeleicht ist und recht einfach zum Bonsai gestaltet wird.

Über diesen Baum habe ich bereits 2009 in meinem ersten Gestaltungsbericht geschrieben!

Seit dem sind 4 Jahre vergangen. Über den Fortschritt des Baumes habe ich in meinen monatlichen Berichten unregelmässig die Entwicklung dokumentiert. Aber wer findet schon so viele unterschiedliche Berichte?

Also ist es mal wieder Zeit über eines meiner ältesten Bonsaiprojekte zu berichten. Vor allem mit zahlreichen Fotos, die möglichst anschaulich die Entwicklung darstellen sollen.

Gleichzeitig soll dieser Bericht auch Bonsai-Anfänger dazu animieren, es mal selbst mit solch einer oder einer ähnlichen Pflanze zu versuchen!

Sechs Jahre Bonsaigestaltung eines Crassula ovata:

Angefangen hat alles im Juli 2007 mit einer Pflanze aus einer Kakteengärnterei:

Crassula nach dem Kauf

Für ein paar Euro habe ich diese wie auf dem Foto gekauft. Nach dem Kauf wurde der Crassula aus dem viel zu engen Topf befreit und in einem geräumigeren Kunststofftopf mit frischen mineralischen Substrat getopft.

Man kann auf dem Foto gut erkennen, das die Pflanze an allen drei Stämmen bereits stark gestutzt worden ist. Wahrscheinlich hat der Kakteengärtner daraus Stecklinge gezogen. Eigentlich kaum eine Pflanze die jemand kaufen würde. Zur Gestaltung eines Bonsai, erschien mir die Grundlage ganz brauchbar? Allerdings war dies in meinen Bonsaianfängen. Aber in den ersten Bonsaibüchern hatte ich schon Wissensgrundlagen erlesen.

Mir war natürlich auch klar, das es noch einige Jahre bis zu einem Bonsai dauern würde. Wieviel Jahre war mich allerdings nicht klar.

Da mir der dritte kleine nach vorne wachsende Ast missfiel, habe ich ihn einfach entfernt.

Crassula ovata

Ein Jahr später nahm der kleine Pfennigbaum so langsam eine harmonischere Form an.

Da sich der Baum über den Sommer auf dem sonnigen Balkon prächtig entwickelt hatte, verpasste ich ihm auch gleich die erste Bonsaischale. Am besten erschien mir damals eine rund Schale.

Bonsai Crassula

Im August sah dann der Pfennigbaum schon wie ein kleiner Bonsai aus. 13 Monate nach dem Kauf der Pflanze.

Über den Winter machte ich mir reichlich Gedanken über die weitere Zukunft des noch jungen Pfennigbaum-Bonsai. Irgendwie war mir die jetzige Gestaltungsform zu schlicht. Zuwenig Spannung. Zuwenig harmonisch. Gut der Baum hat eine runde Laubkrone. Aber beide Hauptäste waren zu gleichmässig. Das stört die Harmonie.

Im Frühjahr entschloss ich mich deswegen zu einer radikalen Neu-Gestaltung!

Crassula ovata 2009

Die Belaubung sollte erst einmal dichter werden. Also habe ich ihn im späten Frühjahr komplett entlaubt. Dabei trocknet der Ast von der Schnittstelle bis zum nächsten Ring ab. Nach zwei Wochen zeigte sich reichlicher Neuaustrieb.

Crassula ovata Juli 2009

Im Juli war die Belaubung schon ganz schön dicht.

Crassula ovata Oktober 2009

Und im Oktober hatten auch die Blätter an Größe zugelegt und durch die sommerliche Sonne auch einen schönen roten Rand entwickelt.

Von 2010 gibt es von dieser Pflanze leider keine Fotos. Im Prinzip habe ich sie weiter wachsen lassen. Auch 2011 habe ich wenig an der Pflanze getan. Die braunen Flecken auf ein paar Blättern sind auch noch Verbrennungen. Aber die sind in dem Zustand das geringste Problem.

Crassula ovata September 2011

Der kleine Baum wirkt nun recht krautig. Die Äste sind zu lang und die Blätter zu groß. Die Harmonie ist nach zwei Jahren wachsen lassen dahin.

Genauer betrachtet hat sich der Baum gar nicht so schlecht entwickelt. Wachsen lassen hat ihm nicht geschadet. Einer der ursprünglichen Hauptäste hat sich zum Hauptast entwickelt. Der andere hat sich mehr zur Seite entwickelt. Daraus könnte man doch etwas Neues gestalten?

Crassula ovata September 2011

Im April 2012 habe ich ihn mir noch einmal näher betrachtet und meine Gestaltungsgedanken aus dem letzten Herbst in die Tat umgesetzt:

Crassula ovata Arpil Neugestaltung 2012

Wie man sieht habe ich ihm einen radikalen Blattschnitt verpasst. Junge Austriebe die mir passend erschienen habe ich gelassen. Unpassende wurden entfernt. Die Äste wurden auf harmonische Längen gebracht.

Und eine runde Bonsaischale erschien mir auch nicht mehr passend. Die Gestalt des Baumes hatte sich verändert. Also musste auch eine harmonischere Bonsaischale her.

Crassula ovata Juli 2012

Im Juli hat der Baum bereits kräftigen Neuaustrieb gezeigt.

Crassula ovata Oktober 2012

Und im Oktober sah er fast schon wieder wie ein Bonsai aus ;-)

2013 habe ich wenig an dem Baum gemacht. Ihn einfach weiter wachsen lassen. Im August sah er dann wie folgt aus:

Crassula ovata als Bonsai 2013

Crassula ovata als Bonsai 2013

Er hat sich über den Sommer prächtig entwickelt. In diesem Sommer hätte man ihn durchaus als Shohin-Bonsai auf einer Ausstellung zeigen können. Von der Substratoberfläche aus gemessen ist der Baum derzeit 25cm hoch.

Die Blätter sind mit teilweise schon wieder zu gross. Da wird im nächsten Frühjahr wieder ein Blattschnitt fällig werden. Ob und wie stark muss ich mir im nächsten Jahr genauer ansehen.

In ein paar Jahren kann man durchaus aus einem Pfennigbaum einen ansehnlichen Bonsai gestalten. Wer mit einem Steckling anfängt, darf durchaus ein paar Jahre dazu rechnen. In fünf bis zehn Jahren sollte aber auch aus einem Steckling ein ordentlicher Bonsai werden. Wer eine bereits ältere Pflanze mit dickeren Stammansatz zum Bonsai gestaltet, kann das Ziel Bonsai bereits nach ein paar Jahren erreichen.


Zwei Crassula ovata Kultivare von Daniel

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Daniel hat mir ein paar Fotos von zwei Crassula-Pflanzen geschickt.

Beide Pflanzen werden bereits in einer Bonsaischale kultiviert und stehen über den Sommer im Freien.

Als Sukkulenten-Fan war ich begeistert von seinen Pflanzen und habe ihn um Erlaubnis gefragt, damit ich diese schönen Bonsai-Beispiele hier im Blog vorstellen darf.

Die Pflege ist genauso, wie bei den normalen Crassula ovata Pflanzen.

Lediglich das Erscheinungsbild ist auf Grund anders gezüchteter Eigenschaften etwas anders.

Der erste ist ein Crassula ovata cv. Gollum. Im Handel findet man ihn auch unter anderen Namen.

Crassula ovata cv. gollum von Daniel

Crassula ovata cv. gollum von Daniel

Die Blätter sind hier rundlich und schmal. Die Form ähnelt einer Schultüte. Bei sonnigem Stand verfärben sich die Blattränder bzw. Spitzen rötlich.

Wurzelansatz Crassula ovata cv. gollum

Wurzelansatz Crassula ovata cv. gollum

Der Stamm zeigt bei diesem Exemplar schon ein hohes Alter. Schön knorrig ist die Borke.

Crassula ovata cv. gollum in einer Bonsaischale

Crassula ovata cv. gollum in einer Bonsaischale

Noch ein Foto von einer anderen Seite, zeigt wie natürlich der Baum gewachsen ist. Sicher kann man am Wurzelballen vielleicht noch etwas verbessern. Mir gefällt dieser Baum als Bonsai aber schon ganz gut!

Crassula ovata Kultivar mit grossen Blättern

Crassula ovata Kultivar mit grossen Blättern

Der zweite Crassula ist eine Zuchtform mit grösseren Blättern. Leider ist das Foto nicht ganz so gut. Die Blätter haben ein helleres grün und sind grösser als bei der Naturform. Derzeit sieht der Baum für mich noch aus, als ob man ihn wachsen hat lassen. Eine Gestaltung hat es bisher noch keine gegeben? Dennoch könnte man aus dieser Art durchaus einen Bonsai gestalten können.

Vom Crassula ovata gibt es einige Zuchtformen mit unterschiedlich grossen und gefärbten Blättern. Darunter gibt es einige sehr interessante Varietäten, die sich auch sehr gut zur Bonsaigestaltung eignen. Die meisten panaschierten Formen bekommen ihre Färbung aber nur bei einem sommerlichen Aufenthalte im Freien und voller Sonne. Im Zimmer kann die Form und vor allem die Färbung verloren gehen.

Ich habe mir die erste Crassula-Form bereits auf meinen Wunschzettel notiert ;-)


Verschiedene Crassula-Pflanzen auf dem Weg zum Bonsai 2013

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Das wird für diese Wachstumsperiode vermutlich mein letzter Bericht über Sukkulenten-Bonsai sein?

Wobei man nie weiss, ob da nicht noch etwas nachkommt?

Heute zeige ich meine restlichen Sukkulenten mit denen ich den Weg zum Bonsai vor habe.

Ob dies gelingt ist mir in einigen Fällen nicht 100%-ig klar.

Dennoch werde ich weiterhin versuchen diese Pflanzen in einen Bonsai zu gestalten.

Fangen wir mit meinem Crassula ovata #2 an.

Dies ist ein Steckling von meinem ältesten Crassula ovata Bonsai. Nach einigen Jahren im geräumigen Topf und guter Düngung und Wässerung ist er über die letzten Jahre prächtig gewachsen:

Carassula ovata #2 im Oktober 2013

Carassula ovata #2 im Oktober 2013

Man könnte auch jetzt schon beginnen, aus dieser Rohpflanze beginnen einen Bonsai zu gestalten. Dieser Pflanze möchte ich aber noch ein paar Jahre Zeit geben. Sie darf durchaus noch grösser und höher werden. Im nächsten Frühjahr werde ich sie in ein grösseres Gefäss umtopfen. Wahrscheinlich werde ich bei dieser Gelegenheit das Laub auch auslichten. Mit der bisherigen Entwicklung bin ich ganz zufrieden.

Mit den nächsten beiden Sukkulenten bin ich mit der Entwicklung weniger zufrieden. Irgendwie machen die alles, nur nicht was ich mir vorstelle? Beide Crassula sarcocaulis haben trotz Frotschäden im letzten Winter überlebt. Dennoch sahen sie danach sehr mitgenommen aus.

Im Frühjahr haben sie aber schnell neu ausgetrieben. Wöchtentliches giessen und düngen auf dem sommerlichen Balkon schien ihnen zu gefallen. Bis dann eine längere Regenphase kam. Die Folge war, dass sich bei beiden Pflanzen die Äste vom Gewicht der wassergefüllten Blätte nach unten geneigt haben. Eine weitere Folge ist das vertrocknen der nach unten geneigten Astspitzen. Offenbar reicht der Saftfluss nicht mehr aus, um diese vollständig zu versorgen?

Crassula sarcocaulis #1 im Oktober 2013

Crassula sarcocaulis #1 im Oktober 2013

Crassula sarcocaulis #6 im Oktober 2013

Crassula sarcocaulis #6 im Oktober 2013

Im nächsten Frühjahr werde ich beide Pflanzen in grössere Töpfe umtopfen. Das Substrat wird einen höheren Humus-Anteil haben. Mal sehen wie sich dann entwickeln? Damit es keine Frostausfälle mehr gibt, habe ich beide Pflanzen bereits in der Wohnung an einem sonnigen Fenster stehen. Die trockenen Äste werde ich noch entfernen.

Den nächsten Crassula habe ich im Frühjahr in einer Kakteengärnterei gekauft. Als erstes habe ich die Pflanze erst einmal in ein geräumigeres Gefäss getopft. Am Anfang wuchs er relativ langsam.

Crassula tetragona im Oktober 2013

Crassula tetragona im Oktober 2013

Über den Sommer hat er dann doch noch zugelegt. Der Stamm ist etwas dicker geworden. Die Äste sind bereits recht steif. Keine Ahnung ob man diese bei dieser Art noch durch drahten formen kann? Ist mir in dem Entwicklungsstadium auch noch egal. Der Baum soll erst einmal ein paar Jahre wachsen. Wenn der Stammansatz eine interessante Dicke erreicht hat, mache ich mir Gedanken über die weitere Gestaltung?


Gestaltungsgedanken über einen Crassula ovata cv. Gollum von Simon

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Vor einigen Wochen habe ich von Daniel zwei Crassula ovata Kultivare vorgestellt.

Simon fand Gefallen an den Bonsaigestaltungen.

Und ups, er stellte schnell fest, dass auch er im Besitz eines Crassula ovata cv. Gollum ist.

Da könnte man doch auch einen Bonsai daraus gestalten?

Allerdings hat er bis dahin keine Ahnung wie er das anstellen soll?

Also hat er mir ein paar Fotos seiner Crassula mit den folgenden Schreiben geschickt:

Hi Bernd,

habe auf deinem Blog einen Eintrag vom 5. November gefunden in dem du eine “Crassula ovata cv. Gollum” präsentierst. Dieser gefällt mir sehr gut!

Wie es der Zufall will habe ich auch eine “Crassula ovata cv. Gollum” bei mir zu Hause stehen und wollte mal deine Meinung hören ob bzw. wie man aus dieser einen Bonsai gestalten kann.

Auch wenn Sie zur Zeit etwas kahl und “wild” wirkt gefällt Sie mir eigentlich sehr gut und ich schaue sie gerne und regelmäßig an.

Aber den “Optimierungsbedarf” erkenn auch ich deutlich :)

Im Anhang habe ich 4 Bilder von allen Seiten.

Würde mich sehr freuen wenn du mir einen Vorschlag zur Umgestaltung machen könntest. Da ich von diesem Pflanzen auch allgemein ziemlich wenig Ahnung habe wäre es super wenn du die Arbeitsschritte so genau wie möglich beschreiben könntest (bspw. Wo Schnitte setzen?).

Vielen Dank im voraus!

Simon

Crassula-Bonsai von Simon 1. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 1. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 2. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 2. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 3. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 3. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 4. Seite

Crassula-Bonsai von Simon 4. Seite

Crassula-Bonsai von Simon Wurzelansatz

Crassula-Bonsai von Simon Wurzelansatz

Mir gefällt der Crassula, so wie er jetzt ist, bereits recht gut!
Mein spontaner Gedanke ist eine Waldgestaltung?!
Da die Grundstruktur bereits vorhanden ist, bräuchte man lediglich ein paar Korrekturen machen. Wobei die paar Korrekturen sich durchaus über ein paar Jahre ziehen können.

Meine favorisierte vordere Ansicht ist die Nummer 2. Diese sieht schon ganz gut aus. Ich habe mal ein einfaches Gestaltungs-Virtual mit Photoshop gemacht:

Virtual Crassula-Bonsai von Simon

Virtual Crassula-Bonsai von Simon

Was habe ich geändert?

  • Bonsai in eine flachere Schale umgetopft
  • Den linken Baum weiter nach links geneigt. Ich weiss nicht ob dies bei der jetzigen Dicke noch realisierbar ist? Einfach mal mit ein paar Korken zwischen beiden Baumstämmen stecken und nach unten schieben. Vielleicht geht es ja noch?
  • Den langen Ast der links rausschaut habe ich entfernt.
  • Rechts habe ich den niedrigen Auswuchs in die Höhe wachsen lassen. Das ergibt auf dieser Höhe einen harmonischeren Umriss des Waldes. Zudem wären es dann fünf Stämme. Ungerade Anzahl wirkt meist harmonischer.

Den rechten Stamm könnte man auch durch einen Steckling des langen linken Schnittes bewurzeln und durch kräftiges stickstoffbetontes Düngen aufziehen und später, so in zwei bis drei Jahren, an die rechte Stellen dazu pflanzen.

Das wäre für mich die einfachste und schnellste Möglichkeit einen verfeinerten Bonsaiwald zu gestalten.

Weiterführende Berichte über Crassula ovata findest du hier im Blog hier:

Crassula-Pflanzen sind Sukkulenten. Diese speichern, ähnlich wie Kakteen, Wasser in Pflanzenteilen wie dem Stamm und oder Blättern. So überstehen sie in ihrem Heimatstandort auch längere Trockenperioden. Und der Bonsai-Pfleger kann sich eine Urlaubs-Giess-Vertretung sparen! Ein paar Wochen ohne Wasser sind für einen Crassula ovata kein Problem.

Beträchtlichen Einfluß auf das Wachstum und die mögliche Gestaltung hat der Standort einer sukkulenten Pflanze. Der Crassula ovata ist zwar sehr pflegeleicht und macht vieles mit. Dennoch sollte man manche Dinge bei der Bonsaigestaltung beachten.

Optimal ist viel Licht. Im Sommer am besten einen Platz im Freien bei voller Sonne. Dann entwicken sich bei vielen Arten die roten Verfärbungen an den Blättern. In den ersten zwei Wochen im Freien schattieren bzw. nicht ganztags der vollen Sonne aussetzen, da sonst Sonnenbrand auf den Blättern entstehen kann. Nach zwei Wochen hat er sich auch an die UV-Strahlung unserer Sonne gewöhnt.

Kann man die Pflanze nur in der Wohnung hinter Fensterglas kultivieren, geht dies auch. Allerdings werden die Blätter meist keine rote Verfärbung an den Rändern bekommen, da das Fensterglas den Großteil der UV-Strahlung filtert. Die Blätter werden auch größer, da sie versuchen aus weniger Lichtmenge die gleiche Photosynthese zu realisieren. Das kann man aber mit der Größe des Bonsai-Baumes in das richtige Größenerhältnis bringen.

Anstatt der oben genannten Gestaltung gibt es noch ein weiteren Weg beim Crassula zum Bonsai. Bei sonnigen Freilandaufenthalt könnte man auch einen radkalen Rückschnitt machen. Das könnte wie folgt aussehen:

Virtueller Rückschnitt eines Crassula-Bonsai

Virtueller Rückschnitt eines Crassula-Bonsai

Man entfernt erst einmal alles überflüssige. Das komplette Laub. Zu lange Äste und Stämme. Die Baumstämme werden auf eine harmonische Höhe gebracht. Am besten drei, fünf oder sieben Baumstämme, da eine ungerade Anzahl harmonischer auf den Betrachter wirkt.

Solch einen radikalen Rückschnitt sollte man möglichst nur in der beginnenden Wachstumsphase machen. Im April oder Mai. Und danach kann der Baum in die volle Sonne, ins Freie gestellt werden. Bereits nach zwei Wochen spriessen unterhalb aller Schnittstellen jede Menge neuer Austriebe. Diese werden in den nächsten zwei bis drei Jahren zu neuen Ästen aufgebaut. Ein Schnitt trocknet meist bis zum nächsten Ring darunter ab. Die Wunde ist je nach Größe nach ein bis drei Jahren verwachsen und überwallt. Am Ring gibt es neuen Austrieb. Je nach Größe des Baumes kann eine volle Belaubung zwei bis fünf Jahre dauern. Dies ist stark vom Standort und der Größe der Pflanze abhängig.

Die Methode mag radikal sein. Aber so kann man eine harmonische Aststruktur gezielt und harmonisch aufbauen. Meist braucht man in den Folgejahren kaum etwas machen. Der Bonsai entwickelt sich wie von alleine. Lediglich Austriebe an unpassenden Stellen, werden einfach im Anfangsstadium entfernt. So entstehen keine Schnittwunden. Und die passenden Austriebe lässt man einfach wachsen. Erst bei erreichen der gewünschten Länge, Dicke oder wenn die Belaubung zu dicht geworden ist, korrigiert man diese mit Schnittmassnahmen.

Diese Möglichkeit würde ich nur bei vollsonnigem Stand ab Mai bis September, einer gesunden Pflanze und mangels Gestaltungsalternativen empfehlen.

Bei der obigen Baumgruppe sollte auch mit der sanften Methode eine ordentliche Gestaltung möglich sein?

Wie würdet ihr den Crassula gestalten?
Welche Tipps habt Ihr zu dieser Pflanzengruppe?



Crassula ovata (Pfennigbaum) Bonsai nach 8 Jahren

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Vor einigen Tagen habe ich ein Mail erhalten.

Sandra pflegt seit 2006 einen Crassula ovata (Pfennigbaum) in einer kleinen Bonsaischale.

Manche Dinge haben sich nicht so entwickelt, wie sie es sich wahrscheinlich vorgestellt hat?

Deswegen hat Sie ein paar Fragen, wie sie diese verbessern könnte?

Aber lest selber:

Hallo Herr Schmidt,

hiermit bewerbe ich mich mal für die Rubrik “Stell deinen Bonsai vor”.

Und zwar geht es bei mir schon um ein sehr langes “Projekt” meines ersten selbsterzeugten “Bonsai”, den ich mir 2006 aus einen kleinen Ableger selbst zog.

Eckdaten:
Alter: 8jahre
Höhe: 29cm
Stammdicke(umfang): 8,5cm
Schalenmaße: 11,5cm x 7cm x 4cm

Mittlerweile sieht der Gute so aus, wie auf meinem mitgeschickten Foto

Nun meine Fragen:

1) Wie bekomme ich da eine ordentliche Form rein, dass die Krone nicht so kahl aussieht?

2) Zum thema Wurzelschnitt wird es langsam immer kritischer den Baum im Gefäß zu lassen, da dieses fast ausschließlich aus großen/dicken Wurzeln besteht, wo man kaum noch durch kann. Hab irgendwie noch Bammel davor einfach so “dicke dinger” zu kappen, in der hoffnung, das sich kleinere Wurzeln ausbilden.

Liebe Grüße von der Sandra aus dem Leipziger Seenland

Crassula ovata Bonsai von Sandra

Crassula ovata Bonsai von Sandra

Antwort zu 1)
Ohne das ich es genau weiss, würde ich behaupten der Pfennigbaum steht das ganze Jahr im Zimmer? Vermutlich an einem nicht so hellen oder sonnigen Platz? Zumindest wäre das eine mögliche Erklärung für die lichte Belaubung.

Für eine dichtere Belaubung würde ich den Baum von Mai bis September im Freien aufstellen. Die ersten zwei Wochen im Halbschatten, damit die Blätter keinen Sonnenbrand bekommen. Danach hat er sich an das UV-Licht im Freien gewöhnt und kann in die pralle Sonne gestellt werden. Dort entwickeln sich zum einen kleinere und mehrere Blätter. Wichtig ist bei sonnigem Wetter giessen und düngen mit Kakteendünger.

Falls kein Stanodort im Freien oder an einem sonnigeren Fenster möglich ist, wird man mit solch einer geringen Belaubung leben müssen.

Antwort zu 2)
An Hand der Kalk- oder Düngerverkrustungen am Schalenrand und den Schalenfüssen dürfte der Baum einige Jahre nicht mehr umgetopft oder mit frischer Erde ausgesattet worden sein?

Da ist es nicht verwunderlich, dass die Schale mit dicken Wurzeln ausgefüllt ist. Da nur junge feine Wurzeln Nährstoffe aufnehmen, könnte dies auch ein Grund für die geringe Laubmasse sein?

Der Baum sollte unbedingt ausgetopft werden und die Wureln entwirrt werden. Sollte diese nicht möglich sein, da diese bereits verfilzt oder verwachsen sind, sollte man diese in einem Kreis oder Oval von aussen kürzen, sodass neue Wurzeln in dieser Schale wieder Platz zum wachsen haben. Ich schneide meist vier Ecken nach innen aus. So können auch seitlich neue Wurzeln entstehen, welche Nährstoffe aufnehmen können.

Allgemeine Gedanken:

Wenn der Baum wieder in die gleiche Schale soll, sollte man neben eime kräftigen Wurzelrückschnitt auch einige Äste auslichten. Den Ast, der nach vorne zeigt, der stört mich gewaltig. Er wirkt einfach unharmonisch. Ich würde ihn wegschneiden. Ob und welche weiteren Äste weg könnten kann man an einem Foto kaum beurteilen. Einige der unteren Äste könnte man eventuell auch entfernen? Die restlichen Ast- oder Baumspitzen würde ich auch kürzen, damit daraus neue Verzweigungen entstehen. Das würde zwar erst einmal recht kahl aussehen. In ein bis zwei Jahren sieht der Baum dann aber mehr nach Bonsai-Baum aus, da sich neue Verzweigungen und Blätter gebildert haben. Den unteren Ast kann man jetzt entfernen. Die anderen würde ich im April – Mai entfernen und danach in die pralle Sonne stellen. Dadurch würden sich viele neue kleine Blätter entwickeln.

Wenn der Baum weiter wachsen soll, würde ich ihn mit einem kräftigen Wurzelschnitt in einen Übergangstopf umtopfen. Den vorderen Ast würde ich auch entfernen. Die meisten Baumspitzen würde ich auch entfernen, damit neue Verzweigungen enstehen. Dann kann der Baum ruhig ein bis zwei Jahre kräftig wachsen. Danach kommt er in eine neue, etwas grössere Bonsaischale.

Nach dem Wurzelschnitt bitte zwei Wochen nicht giessen, damit die Schnittstellen trocknen können. Danach kann wieder gegossen werden. Gedüngt wird frühestens 4-8 Wochen nach einem Wurzelschnitt. Im Prinzip erst, wenn sich Neuaustrieb zeigt.

Die Wurzeln sollten in dieem jungen Stadium alle ein bis zwei Jahre überarbeitet werden, da sie den Baum gesund halten! Wenn der Baum grösser werden sollte und eine grössere Schale haben solle kann man die Wurzelarbeiten in längeren Zeitabständen machen.

Die Pflanze ist auf jeden Fall schon einmal gut entwickelt worden. Daraus kann man durchaus einen schönen Bonsai gestalten.
Viel Erfolg!


Sukkulenten Bonsai Umtopf-Aktion im Mai 2014 #5

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Im April habe ich meine Outdoor-Laubbäume umgetopft.

Darüber habe ich ja bereits in vier Teilen berichtet.

Anfang Mai waren endlich meine Sukkulenten an der Reihe.

Diese überwintere ich meist in einem unbeheizten Zimmer.

Mit dem Giessen bin ich meist sehr geizig. Zwei bis viermal je nach Pflanzenart im Monat. Manche Arten verlieren dadurch einen Teil ihres Laubes. Das vertrocknet sozusagen.

Der ersten Kanditat war meine älteste Sukkulente, welche ich als Bonsai gestalte. Ein Pfennigbaum (Crassula ovata), welchen ich nun im siebten Jahr als Bonsai gestalte:

Crassula ovata im April 2014

Crassula ovata im April 2014

Der nicht mal 30 cm hohe Baum ist nun drei Jahre in dieser Bonsaischale. Längst Zeit ihm einen Wurzelschnitt zu verpassen. Mit Sicherheit ist die Schale stark durchwurzelt. So war es auch recht schwer ihn aus der Schale zu bekommen. Der Wurzelballen war trotz mineralischem Substrat recht verfilzt und lies sich nur mühsam wieder lockern. Mit Esstäbchen wie im Lehrbuch ging da nichts mehr. Ausdauerndes auskämen mit einer Wurzelkralle brachte nach über einer Viertel Stunde den gewünschten Erfolg. Drei dickere Wurzeln wurden stark zurück geschnitten.

Auch die Blätter haben inzwischen eine Größe erreicht, sodass der Baum im Größenverhältnis nicht mehr harmonisch und auch nicht natürlich wirkt. So entschloss ich mich zu einem radikalen Blattschnitt. Danach kam der Bonsai wieder mit frischem Substrat in die gleiche Bonsaischale:

Neugestaltung Crassula ovata im Mai 2014

Neugestaltung Crassula ovata im Mai 2014

Der Anfänger wird bie diesem Anblick einen Schock bekommen! Der Stamm wurde etwas nach links geneigt. Dies erschien mir etwas harmonischer. Die Äste wurden auf das wesentliche reduziert. Im nächsten Jahr wird der Bonsai-Baum wieder harmonisch und grün belaubt sein. In diesem Sommer wird es jede Mengen kleiner neuer Blätter geben.

Manchmal muß man einen Schritt zurück machen um zwei nach vorne zu kommen. Das meine ich in Bezug auf die Gestaltung eines Baumes.

Ähnlich bin ich bei einem Ableger verfahren. Der war nun einige Jahre in einem Teichtopf und wurde über den Sommer immer kräftig gegossen und gedüngt. Nun hat er einen ähnlich dicken Stamm wie die obige Mutterpflanze:

Crassula ovata Rohling im April 2014

Crassula ovata Rohling im April 2014

Aus Platzgründen braucht der Baum nicht wesentlich höher werden. Der Stammansatz hat sich recht gut entwickelt. Unter ihm befindet sich ein Stein, damit die Wurzeln zur Seite in die Erde wachsen. Dadurch ensteht meist ein breiterer Stammansatz im unteren Bereich. Dichte Belaubung. Allerdings auch zu große Blätter.

Zeit für eine Erstgestaltung:

Erstgestaltung Crassula ovata Dreifachstamm

Erstgestaltung Crassula ovata Dreifachstamm

Die gleiche Methode wie beim älteren. Ein dreistämmiger Baum. Die Schale ist die erste und deswegen noch nicht auf den Baum abgestimmt. Sie bietet noch reichlich Substrat zur Nährstoffversorgung. Der Stammansatz wurde im Substrat versenkt. In zwei oder drei Jahren sollte sich der Stammansatz weiter verdickt haben.

Mal sehen wie sich der etwa 30 cm hohe Baum entwickeln wird?

Diesen Jadebaum habe ich vor einigen Jahren als siebenjährigen Bonsai gekauft. Im letzten Jahr erhielt er eine neue Grundgestaltung und eine geräumige Bonsaischale damit er erst einmal neue Laubpolster bilden kann:

Jadebaum April 2014

Jadebaum April 2014

Die Blätter sind schrumpelig da ich ihn über den Winter nur wenig gegossen habe. Die Schale ist absolut keine Augenweide und wirkt mit diesem Baum überhaupt nicht harmonisch.

Diesen Baum habe ich lediglich umgetopft. Die Wurzeln wurden sternförmig ausgerichtet und gering gekürzt. Vertrocknete und unpassende Blätter wurden entfernt:

Portulacaria afra im Mai 2014

Portulacaria afra im Mai 2014

Und wie man sieht hat er eine neue Bonsaischale bekommen. Mit der Schale wirkt der Bonsai-Baum gleich harmonischer?  Für einen Jadebaum eine Bonsaischale in Jadefarbe. Die Schale ist Michael Tran.

Zwei weitere Sukkulenten. Beides sind Crassula ovata var. minor. Eine kleinwüchsigere Varietät.

Crassula ovata var. minor im Mai 2015

Crassula ovata var. minor im Mai 2015

In meinen Anfängen musste ich diesen kleinen Crassula in eine viel zu kleine Tokoname-Akzentschale quetschen. Er hat in diesem einen Jahr sehr darunter gelitten. Ein Teil der Wurzeln waren vertrocknet. Nach nur drei Jahren im Teichtopf hat er sich nur schwer erholt. So langsam wird der Stamm dicker. Die Löcher im unteren Wurzelbereich gibt es noch, schliessen sich aber langsam.

Aber im Grünbereich sieht er auch nicht so toll aus. Also austopfen. Wurzeln korrigieren und wieder auf einen Stein die Wurzeln sternförmig ausrichten. Frisches Substrat und auf den kommenden Sommer warten. Seltsamerweise habe von diesem Exemplar kein Nachher-Foto gemacht.

Dafür aber von einem seiner Ableger. Der älteste Ableger von ihm:

Crassula ovata var. minor im Teichtopf - Mai 2014

Crassula ovata var. minor im Teichtopf – Mai 2014

Der Kleine ist bereits Dicker als die Mutterpflanze. Einige Jahre im Teichtopf mit kräftigem Giessen und Düngen im Sommer haben ihn ordentlich wachsen lassen. Im ersten Teichtopf-Jahr wurde er mit Aludraht in eine geschwungene Stammform gebracht. Diese hat sich allerdings wieder etwas verloren.

Anfang Mai wurde auch dieser Crassula umgetopft und erhielt seine erste Bonsaischale:

Neugestaltung Crassula ovata var. minor im Mai 2014

Neugestaltung Crassula ovata var. minor im Mai 2014

Oh Schreck! Eine radikale Gestaltung. Aber das wird schon werden. Ich behaupte, dass er im nächsten Jahr prächtig aussehen wird ;-)

Vor einem Jahr habe ich die drei Adenium-Pflanzen gekauft. Wurzelsukkulente Pflanzen. Über den Winter gab es kein Wasser. Lustig war, dass bei einem alle Blätter vertrocknet waren. Beim zweiten ein Teil und beim dritten sogut wie keine! Das ist aber bei dieser Art normal. Trotz 6 monatiger Trockenheit!

Drei Adenium-Hybriden im April 2014

Drei Adenium-Hybriden im April 2014

Was habe ich hier gemacht? Gar nichts. Alle drei sind noch zu jung für einen Bonsai.

Das neue grüne Laub enstand bereits eine Woche nach dem ersten Giessen! Derzeit stehen sie noch an einem sonnigen Ostfenster. Auf dem Balkon ist es noch in den Nächten zu kühl.

Sobald es wärmer wird, kommen diese wieder an ein sonniges Plätzchen auf dem Balkon.

Die Entwicklung und Gestaltung zu einem Bonsai wird allerdings noch einige Jahre dauern.


Meine Crassula ovata Bonsai 2014

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Zeit die Entwicklungen aus diesem Jahr der einzelnen Crassula ovata Pflanzen zu analysieren.

Derzeit gestalte ich zwei Pfennigbäume (Crassula ovata) zu einem Bonsai.

Eine Pflanze bereits im siebten Jahr.

Die zweite Pflanze ist ein Ableger davon, den ich drei Jahre lang kräftig gedüngt und wachsen gelassen habe.

In diesem Frühjahr kam der ehmalige Steckling mit drei Stämmen in die erste Bonsaischale.

Die erste Schale wurde noch nicht auf den Bonsai abgestimmt. Sie ist noch geräumig und soll das Wachstum etwas bremsen, damit man die ersten Gestaltungen und Korrkturen vornehmen kann. Zudem soll der Wurzelballen so langsam in die Breite wachsen und flacher werden.

Schauen wir mal die jüngere Pflanze an:

Crassula ovata #2 auf dem Weg zum Bonsai

Crassula ovata #2 auf dem Weg zum Bonsai

Eine Seite des Crassula. Gefällt mir weniger. Ein Stamm der nach vorne wächst sieht auch nicht so harmonisch aus.

Aktuelle Vorderseite Crassula ovata #2

Aktuelle Vorderseite Crassula ovata #2

Die andere Seite gefällt mir schon viel besser. Man sieht es der Pflanze an, dass in diesem Jahr ausser einem radikalen Rückschnitt nach dem Umtopfen, nichts mehr gemacht worden ist.

Am rechten Stamm werde ich den ersten linken dicken Ast im Frühjahr entfernen. Ein paar der kleinen Blatt-Triebe in den unteren Stammbereichen werde ich auch im Frühjahr entfernen. Da wo sie an passender Stelle sind, werden sie selektiv belassen.

Bis die Pflanze halbwegs nach Bonsai aussieht, werden sicherlich noch zwei bis vier Jahre vergehen? Am passendsten könnte es eine runde Bonsaischale werden? Aber der Gedanke könnte noch zu früh sein. Erst mal sehen wie sich der Crassula in den nächsten Jahren weiter entwickelt?

Crassula ovata Bonsai 2014

Crassula ovata Bonsai 2014

Diesen Pfennigbaum (Crassula ovata) kann man durchaus schon als Bonsai bezeichnen. Er ist etwa 25 cm hoch. Die Schale wirkt auf mich recht harmonisch mit dem Bäumchen. Ich gestalte ihn seit etwa sieben Jahren zum Bonsai.

Im Frühjahr habe ich einen Wurzelschnitt und kompletten Blattschnitt vorgenommen. Die Fotos sind von Anfang November. Wie man sieht sind die meisten Blätter noch relativ klein für diese Art. Lediglich am obersten Ast hat es ein paar größere Blätter, die ich nicht entlaubt habe.

Diese werde ich allerdings im Frühjahr entfernen, damit das Gesamtbild noch harmonischer wirkt.

Crassula ovata Bonsai im November 2014

Crassula ovata Bonsai im November 2014

Von der anderen Seite kann sich der Baum auch sehen lassen. Vereinzelt sieht man noch die Schnittstellen ehemaliger Äste. Meist hellere runde oder ovale Knubbel oder Stellen an den Ringen. Diese trocknen nach 1-3 Jahren zurück und sind danach kaum noch sichtbar. Voraussetzung ist eine Entfernung der Blätter oder jungen Äste im ersten Jahr. Bei späterem entfernen dauert es auch länger. Im schlimmsten Fall bilden sich an solchen Stellen oft neue Austiebe, welche das abtrocknen vermindern oder sogar verhindern.

Die roten Blattränder kommen von der Sonne. Ein sonniger Stand im Sommer bringt solche Verfärbungen.

Das ist bei den meisten Crassula ovata normal.

Im nächsten Frühjahr werde ich die Neuaustriebe genauer betrachten.

Unpassende werden entfernt.

Die Baumhöhe soll so bleiben. Die Neuaustriebe die jedes Jahr entstehen halten einen ganz schön auf Trab. Diese bieten aber auch Chancen für eine feinere Gestaltung und Verzweigung. Es müßen nur die richtigen ausgewählt werden ;-)

Meine Crassula ovata var. minor Bonsai 2014

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Noch einmal Crassula ovata?

Jawohl.

Vor einigen Jahren habe ich in einer Kakteengärtnerei die Varietät Crassula ovata var. minor entdeckt und gekauft.

Durch die wesentlich kleineren Blätter schien mir diese Vartietät zur Bonsaigestaltung besser geeignet als die herkömmliche Pflanze mit wesentlich größeren Blättern.

In der Praxis zeigten sich auch manche Nachteile dieser Art.

Sie wächst langsamer. Der Stamm ist länger weich, was bei vollem Laub zu Verbiegungen der Baumspitze führen kann, weil sich die Pflanze durch das Gewicht zur Seite neigt.

Und sie wächst eher buschig als Baumförmig. Dieser Nachteil kann aber auch ein Vorteil sein, wenn man die Pflanze zu einem Shohin-Bonsai gestalten möchte ;-)

Inzwischen experimentiere ich mit dieser Pflanze nun schon seit gut sieben Jahen.

Ein vorzeigenswerter Bonsai ist daraus noch nicht geworden :-(

Die ersten Jahre gab es manchen Rückschlag.

Die Varietät reagiert auf manche Pflegemassnahmen anders als die natürliche Form.

Als ungeduldiger Anfänger habe ich die viel zu junge Pflanze gleich in die kleinste Bonsaischale gesteckt. So sind im ersten Sommer gleich die ersten Wurzeln verbrannt. Der Stamm ist von unten zum Teil vertrocknet.

Die Pflanze hat überlebt. Sie wurde im Wachstum aber um Jahre gebremst.

Seit gut vier Jahren ist sie nun in einem geräumigen Teichtopf und darf munter wachsen. Alle ein bis zwei Jahre wird sie wieder auf geringe Höhe zurück geschnitten.

Kleiner Crassula ovata var. minor 2014

Kleiner Crassula ovata var. minor 2014

Der Wurzelballen hat sich nur langsam erholt. Inzwischen ist das Loch zwischen den beiden Hauptstämmen wieder zugewachsen. Auch die größeren Schnittstellen sind inzwischen ganz gut verheilt und zum Großteil nicht mehr sichtbar.

Crassula ovata minor #1 Ende 2014

Crassula ovata minor #1 Ende 2014

Von einem Bonsai ist die Pflanze aber noch weit entfernt. Beide Stämme sind gerade wie ein Stecken. Vor allem der höhere. Mal sehen wie man in den noch mehr Schwung rein bringt?

Bis daraus etwas Bonsai-ähnliches geworden ist, werden sicher noch ein paar Jahre vergehen.

Schon etwas weiter ist ein Steckling der oberen Pflanze!

Zwei Jahre jünger und doch schon weiter entwickelt.

Der Steckling wurde von Anfang an in einen geräumigen Teichtopf gesteckt.

Nachdem er die ersten Wurzeln gebildet hatte, wurde er im ersten und zweiten Sommer im Teichtopf mit stickstoffhaltigen Dünger versorgt. Die Pflanze wuchs schnell.

In Form wurde er durch Drahten des Stammes gebracht.

Die hält leider nicht, sodass er nach dem entfernen des Drahtes immer wieder in eine Stockform zurück fällt.

Crassula ovata var. minor 2014 auf dem Weg zum Bonsai

Crassula ovata var. minor 2014 auf dem Weg zum Bonsai

In diesem Frühjahr gab es die erste Bonsaischale. Diese ist bewusst noch nicht auf die Pflanze abgestimmt. Der Kleine soll noch kräftig wachsen. Also wurde die Schale geräumig ausgesucht.

Die Astetagen wurde schon früh ausgewählt. Nun versuche ich eine Feinverzweigung aufzubauen. Im nächsten Frühjahr wird dazu wieder ausgelichtet. Zur Auswahl stehen reichlich neue Austriebe ;-)

Die Pflanze in Form zu bringen ist das schwierigste, da sie nach Drahten meist wieder in die gerade Form zurück weicht. Den Stamm hatte ich zwei Jahre gedrahtet. Die ursprünglichen Biegungen kann man kaum noch erahnen.

Damit er nicht so staksig wirkt, werde ich versuchen durch die Entwicklung der Feinverzweigung weiteren Schwung in den Baum zu bringen.

Die Vermehrung ist wie bei allen Crassula-Arten ganz einfach möglich. Ich habe noch einige Jünglinge für zukünftige Bonsai-Projekte als Stecklinge in der Kultur:

1. Steckling Crassula ovata var. minor

1. Steckling Crassula ovata var. minor

Bereits im Teichtopf. 2 Jahre alter Steckling.

2. Steckling Crassula ovata var. minor

2. Steckling Crassula ovata var. minor

Dieser zweistämmige Steckling ist auch zwei Jahre alt. Seit diesem Frühjahr im Teichtopf.

3. Steckling Crassula ovata var. minor

3. Steckling Crassula ovata var. minor

Der dritte Steckling ist seit zwei Jahren im kleinen Kunststofftopf. Im Frühjahr war er noch so klein, dass mir das umtopfen in einen Teichtopf noch nicht lohnend erschien. Im Sommer hat er sich aber prächtig entwickelt ;-)

Von den dreien ist er derjetzt der höchste. Umtopfen stoppt das Wachstum für ein paar Wochen.

Der dritte sieht wie ein Spargel aus? Mal sehen wie er sich weiter entwickelt? Im nächsten Frühjahr kommt er auch in einen Teichtopf. Viel Dünger mit Stickstoff sollte dann den Wachstumsturbo zünden?

Der geschwungene Stamm kommt vom Gewicht der mit Wasser gefüllten Blätter. Wenn man kräftig mit Stickstoff düngt, werden die Blätter größer und der Stamm schneller dicker. Allerdings sorgt das höhere Gewicht der Blätter leicht zu Verbiegungen. Die sind dann zu schwer. Oder der Stamm ist noch nicht soweit ausgehärtet um das Gewicht halten zu können.

Diese kleinwüchsige Varietät ist zwar etwas schwieriger als die normale zu gestalten. Dennoch macht es Spaß einen kleinen Baum daraus zu gestlalten. Wenn man die Schwächen kennt, kann man daraus relativ leicht einen Bonsai gestalten.

Da Sukkulenten meist langsam wachsen, braucht man aber auch bei dieser Pflanze Geduld, bis etwas Bonsai-ähnliches gestaltet wurde.

Umtopfen zweier Bonsai-Sukkulenten

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Vor kurzem habe ich mir Gedanken über die Hitzewelle im Juli gemacht.

Zum Glück hatten wir dieses Mal Urlaub und waren zu Hause.

So konnte ich meine Bonsai immer rechtzeitig wässern.

Hitzeschäden sollten somit ausgeschoßen sein?

Ich dachte, am wenigsten dürfte die Hitze den Sukkulenten ausmachen?

Falsch gedacht. Diese standen an vorderster Front auf dem sonnigen Westbalkon. Trotz Markise zur Beschattung gab es an den heißen Tagen auch mal über 40 Grad. Und ein Bonsai hat mal wieder verbrannte Blätter von der Sonneinestrahlung bekommen!

Der Geldbaum-Bonsai (Crassula ovata) hat Sonnendbrand auf einigen Blättern bekommen:

Crassula ovate mit Verbrennungen auf einigen Blättern

Crassula ovate mit Verbrennungen auf einigen Blättern

Auf den Fotos erkennt man die braunen Brandflecken sehr gut. Nicht alle Blätter. Überwiegend die älteren und größeren hat es erwischt. Vereinzeilt auch ein paar kleinere Blätter.

Ein mehrjähriger Steckling der inzwischen ein vergleichbares Volumen wie dieser Bonsai erreicht hat, hatte keine Verbrennungen. Vermutlich lag es am größeren Substratvolumen in der anderen Schale.

Beim obigen könnte die enge Schale für die Verbrennungen verantwortlich gewesen sein.

Crassula ovata Bonsai ohne Schale

Crassula ovata Bonsai ohne Schale

Eigentlich wollte ich den Pfennigbaum im letzten Frühjahr mit einem Blattschnitt umtopfen. Aber irgendwie bin ich zeitlich nicht mehr dazu gekommen. Deswegen wollte ich diese Arbeit im nächsten Frühjahr machen.

Auf Grund der unschönen Flecken habe ich dies nun vorgezogen. Der optimale Zeitpunkt ist sicherlich der Mai, da sich bis in den Herbst dann reichlich neues Laub und Wurzeln bilden können. Aber Juli sollte auch noch gehen.

Bonsai hat die Schale durchwurzelt

Bonsai hat die Schale durchwurzelt

Wie man auf den beiden letzten Fotos sehr gut sieht, füllt der Wurzelballen bereits die ganze Schale aus. Kein Wunder das es bei hoher Hitze zu Verbrennungen am Laub kam.

Crassula ovata Bonsai nach Blatt + Wurzelschnitt

Crassula ovata Bonsai nach Blatt + Wurzelschnitt

Ich habe den Wurzelballen erst einmal ausgekämt und danach kräftig zurückgeschnitten. Sodaß der Crassula 2 Jahre Zeit hat die Schale wieder auszufüllen. Das Laub habe ich komplett entfernt. Unpassende Äste habe ich auch abgeschnitten. An alten Wunden und Schnittstellen habe ich das vertrocknete Pflanzenmaterial entfernt. Das geht ganz leicht. Einfach mit dem Daumen oder einem anderen Finger abreiben oder abbrechen. Darunter befindet sich dann geschloßenes Pflanzengewebe. Rinde bildet der Crassula ovata ja nicht. Es ist eher ein Papierartiges Gewebe.

Jadebaum (Portulacaria afra) im Juli 2015

Jadebaum (Portulacaria afra) im Juli 2015

Auch der Jadebaum sah nach der Hitzewelle etwas mitgenommen aus. Die meisten Blätter waren etwas verschrumpelt. Ein Zeichen für zuwenig Wasser. Auch die Neuaustrieb ist in diesem Jahr bisher sehr zurückhaltend.

Also austopfen und nachschauen.

Jadebaum im Juli ausgetopft

Jadebaum im Juli ausgetopft

Auch hier war das Substrat gut durchwurzelt. Allerdings nicht so dicht wie beim Geldbaum. Dennoch habe ich die Wurzel kräftig zurück geschnitten. Auch die Belaubung habe ich in Form geschnitten. Ein paar lange Äste gekürzt. Etwas ausgelichtet. Nach unten wachsende Äste entfernt. Das wars.

Vorbereitung zum Eintopfen

Vorbereitung zum Eintopfen

Werkzeug und Substratmischung stehen zum Eintopfen bereit.

Jadebaum und Geldbaum

Jadebaum und Geldbaum

Noch einen kurzen Blick vor dem eintopfen auf die bearbeiteten Bäume. Beide kommen wieder in die jeweils gleiche Bonsaischale.

Vorbereitete Bonsaischale

Vorbereitete Bonsaischale

Die Bonsaischalen passen sehr gut zu beiden Bäumen. Und größer möchte ich beide Bäume derzeit nicht gestalten. Mit dem Wurzelrückschnitt sollte es je zwei Jahre dauern bis die Schalen wieder durchwurzelt sind.

Frisches Substrat einfüllen

Frisches Substrat einfüllen

Zuerst kommt eine flache Schicht Substrat in die Schale. Ich verwende für meine Sukkulenten eine spezielle Kakteenerde. Eine Mischung aus 50% mineralischen Anteilen und 50% organischen Anteilen wie Kokosfasern und etwas Torf.

Danach wird der Baum positioniert und weiteres Substrat aufgefüllt. Das Substrat wird mit einem Holz-Eßstäbchen unter die Wurzeln gestochert. Danach fülle ich eine Schicht mit feinerem mineralischen Substrat auf. Das sieht für meinen Geschmack optisch natürlicher und schöner aus.

Das gleiche habe ich mit dem Jadebaum gemacht.

Danach ging es mit beiden Bäumen ins Fotostudio:

Frisch umgetopfter Geldbaum-Bonsai

Frisch umgetopfter Geldbaum-Bonsai

Geldbaum-Bonsai (Crassula ovata) frisch umgetopft und nach einem vollständigen Blattschnitt.

Jadebaum im Juli 2015

Jadebaum im Juli 2015

Jadebaum (Portulacaria afra) frisch umtgetopft und nach einem leichten Formschnitt.

Beide Bäume stehen nun für eine Woche schattig und werden nicht gegosssen. Die verletzten Wurzeln müßen erst einmal abtrocknen, damit beim gießen keine Fäulnis enstehen kann. Danach wird das erste Mal gegossen.

Seit über 20 Jahren habe ich Kakteen und Sukkulenten in Pflege.

Hin und wieder gab es auch mal Sonnenbrand auf einzelnen Pflanzen.

Der Grund war bisher immer zu frühes in die Sonne stellen im Frühjahr / Frühsommer. Auch Sukkulenten müßen sich erst an die höhere UV-Strahlung gewöhnen. Deswegen stelle ich diese Pflanzen immer erst für ca. 2 Wochen in die schattigste Ecke auf dem Balkon.

Dort bekommen sie etwas 2-3 h Sonne am Tag.

Danach können die meisten Arten an ein vollsonniges Plätzchen gestellt werden.
Scheinbar spielt bei manchen Blattkakteen auch das Volumen des Substrates oder ausreichendes Gießen eine Rolle. Sonst hätte der Geldbaum keine Verbrennungen auf den Blättern bekommen. Der steht bereits seit 2 Monaten an dem sonnigen Platz. Und das etwa gleichgroße Kindel stand daneben und hat keine Verbrennungen bekommen. Die Schale war tiefer und hat offenbar damit Verbrennungen am Laub vermeiden können?

Wieder etwas gelernt!

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